Promis und so

Ich lese mich gerade, weil ich alles andere schon getan habe, außer abwaschen, wozu ich keine Lust habe, durch einen Thread mit dem Thema „Was habt ihr mit Prominenten erlebt“.

Bei den meisten dieser Threads fällt mir wenig ein, aber bei dem Thema nun doch. Irgendwie sind mir im Laufe meines Lebens ziemlich viele Prominente über die Füße gelaufen. Ich glaube, das fing an, als ich im Restaurant arbeitete, damals, als die Schwarzwaldklinik so ach-wie-populär war. Der Schauspieler, der den Briefträger spielte, kam regelmäßig bei uns zum Essen. Dafür, dass er einen langweiligen Briefträger spielte, fand ich ihn… nunja, etwas ZU überzeugt von sich. Auf dem Weg vom Restaurant zu mir nach Hause, kam ich oft am Garten von „Oberschwester Hildegard“ vorbei. Die fand ich total sympatisch, vielleicht auch deshalb, weil ich sie (natürlich) immer nur sah, wenn sie im Garten arbeitete. Ganz und gar unerträglich fand ich das Ehepaar Walter Giller und Nadja Tiller, die sich dereinst herabließen, auf der Suche nach profaner Nahrung unser Restaurant zu besuchen. Für sie räumte ihre persönliche Security den Laden von unerwünschten Subjekten (wie anderen Kunden). Als ob sie was Besseres wären. Dabei war ihre beste Zeit damals ehrlich gesagt schon lange vorbei. Die meisten Jüngeren unter uns kannten sie nicht mal. Und ein Lächeln gab’s von denen auch nicht. Dabei war ich nett – das war ich aber zu allen. Irgendwann flirtete ich mal mit einem älteren Herrn, einfach so, weil er so lustig und lieb war, und weil das irgendwie bei den älteren Herren immer gut ankam. Als er bezahlt hatte, kam meine liebste Kollegin zu mir und stöhnte verzückt: „Weißt du eigentlich, wer das war?“ Nein, wusste ich nicht. Es war Vadim Glowna. Ich kannte den nicht mal.

Hmmm… wen gab’s da noch? Helmut Schmidt und seine Ehefrau Loki wohnten bei uns um die Ecke. Ich habe IHN nie persönlich gesehen; sie schon; beim Einkaufen. Ich fand sie immer schon großartig, aber das habe ich ihr in dem Moment lieber nicht gesagt. Ich meine, man steht da und überlegt, welches Klopapier wohl das Beste ist und wird von irgendjemandem angesprochen… das ist doch peinlich. Als Loki starb, war die Straße (ich fuhr jeden Tag da lang) gesperrt, und „ihr“ Gartenzaun voller Blumen. Beinahe genauso, als ihr Mann starb (aber bei ihr waren es viel mehr Blumen!). Wenige Wochen nach seinem Tod wurde fast vor dem Haus ein Kreisverkehr in der Straße eingebaut. Ich war immer ziemlich sicher, dass die Behörde damit gewartet haben, bis die beiden sich nicht mehr beschweren konnten…

Irgendwann fuhr ich die Langenhorner Chaussee lang, als ein Auto aus der Ausfahrt von Mc Donald’s kam. Zu schnell. Ich konnte gerade noch ausweichen. Silberner Mercedes. Ich schimpfte so aus Prinzip ein bisschen in die Richtung des Autofahrers und… dachte dann, verdammt, den hätte ich mal mich anfahren lassen sollen. Dann hätte ich jetzt ein Autogramm von Uwe Seeler.

Jürgen Drews und seine Frau sind mir mal mit einem Roller vor die Füße gefahren, aber ich habe mir Mühe gegeben, dieses schreckliche Erlebnis schnell wieder zu vergessen. Rod Gonzales (von den Ärzten) machte im selben Jahr Abitur wie ich und ging auf dasselbe Gymnasium wie mein ältester Sohn. Ich kenne ihn absolut nicht persönlich, deshalb wird er vermutlich nicht verstehen, dass ich irgendwie familiäre Gefühle für ihn hege, aber tatsächlich denke ich manchmal, wenn ich an der Eisdiele am LaNo ein Eis kaufe, HIER war der bestimmt auch schon. Das geht nicht anders. Das Eis da ist legendär. Sowas verbindet einfach.
Auch in meinen Lieblingsbaumarkt kamen ab und zu „Promis“. Ich erzähle lieber nicht, welche. Die Einkäufe sind noch nicht verjährt, und es muss ja nicht jeder wissen, wer welche Toilettenschüssel (Hängemodell, ohne Spülrand) jetzt sein Eigen nennt…

9 Gedanken zu “Promis und so

    1. Oh, wenn Söhne gelten, dann hab ich noch mehr. Einer hat mal Armin von der Sendung mit der Maus getroffen, und das ist sein größter Held ÜBERHAUPT (er ist 31!!!). Der zweite Sohn war mit diversen aktiven Profifußballern auf einer Schule / in einer Klasse und der dritte Sohn ebenfalls (er hat mal einen mit einem Volleyballaufschlag ohnmächtig geschossen. „Mitten in die Fresse“, sagte er, und dass es sein bester Aufschlag JEMALS gewesen sei. Nur doof, dass dieser Junge am nächsten Tag ein Spiel hatte und seeehr schlecht spielte…), und der hat zusätzlich noch Thomas Gottschalk getroffen, als der in „seinem“ Café saß. Und meine Mutter kam mal zu spät zum Mittagessen in die Kantine, weil die Straße gesperrt war, weil Otto Waalkes da drüber hopsen musste. Für seinen ersten Film… 🙂

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    1. Keine Ahnung. Die Fußballer, die ich joch kenne, kenne ich nur deshalb, weil mein Kind bei denen auf dem Kindergeburtstag eingeladen war. Andere kennen die Namen aber. Promi ist man vermutlich, wenn die Chance recht groß ist, dass Leute aus verschiedenen Gruppen die Leute kennen. Nicht nur die Familie oder die Abgeordneten oder die Zuschauer der Lindenstraße…

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  1. Ich wäre die, neben der jeder Promi gerne im Flieger auf einem mehrstündigen Flug säße: Ich würde mich stundenlang unterhalten und bis zum Schluß nicht mitkriegen, daß derjenige neben mir prominent ist. Ich hab das schlechteste Gesichergedächtnis der Welt.

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