Wie bei den meisten Menschen im digitalen Zeitalter, verrät auch mein Browserverlauf Interessantes über mich. Nein, nicht was ihr jetzt denkt. Ich habe natürlich keine Ahnung, was genau ihr denkt, aber ich bin ziemlich sicher, dass ihr auf „wie gewöhne ich meiner Waschmaschine das Wandern ab“ nicht gekommen wärt. Dabei scheint das ein recht verbreitetes Phänomen zu sein, den vielen Ergebnissen nach zu folgern, die Freund Google mir da serviert hat. Das Internet jedenfalls ist kein bisschen verwirrt über meine Anfrage, und behauptet a) dass der Boden, auf dem die Waschmaschine steht, wohl zu weich ist, und b) dass der Boden, auf dem die Waschmaschine steht, wohl zu hart ist. Außerdem seien die Beine wohl ungleich lang (nein, nicht meine. Die der Waschmaschine!), und wenn dann noch die Transportsicherung nicht gelöst wurde, dann wandern Waschmaschinen eben.
Nun, ich habe auf den zu harten Badezimmerfußboden eine zu weiche Gummimatte gelegt, in der Hoffnung, dass sich beides ausgleichen möge. Ich habe den geraden Stand der Maschine mittels einer Erbse überprüft, die stoisch auf der Platte liegen blieb, und die Transportsicherung wurde gelöst. Ich war dabei. Allein, die Waschmaschine wandert weiter durch die Weltgeschichte, soweit ihr Stromkabel es zulässt. Bis zum Treppenhaus kommt sie nämlich nicht, obwohl es, wie es scheint, ihr dringendster Wunsch wäre – ganz oben auf ihrer To-do-before-I-die-Liste. Einmal die Sonne sehen…
Möglicherweise ist die Wanderlust meiner Waschmaschine ja tatsächlich eher ein psychisches als ein physisches Problem. Vielleicht würde es helfen, wenn ich zwei bis dreimal am Tag mit ihr Gassi gehe, mittels eines 120-Meter Kabels (und einer gehörigen Portion Ignoranz gegen die Blicke der Nachbarn). Dann wäre ihrer Bewegungsfreude vielleicht genüge getan und sie würde sich wieder auf ihre ureigenste Aufgabe besinnen, nämlich meine Wäsche mittels der Fliehkräfte in einen einigermaßen unfeuchten Zustand zu versetzen.
Übrigens: Der einzige andere Eintrag in meinem Browserverlauf (da mein Computer die Einträge aus alter Gewohnheit bei jedem Ausschalten löscht) ist derzeit: „Wanderlieder Texte“. Wenn ich ihr das Wandern schon nicht abgewöhnen kann, dann will ich wenigstens Spaß dabei haben!

Ein wunderbarer Eintrag, Frau Feldlilie. Ich mag diese Mischung aus Pragmatismus und Absurdität gepaart mit Humor. Allein die Vorstellung, dass du mit deiner Waschmaschine an der Leine – Pardon, an der Leitung – Gassi gehst … Herrlich! 😀 😀
Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass der Boden, auf dem die Waschmaschine steht, schief/abschüssig sein könnte? Das wäre zumindest das Erste, das mir zu diesem Waschmaschinenwanderphänomen einfallen würde.
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Der Boden ist ganz bestimmt schief – hier im Haus gibt es keine rechten Winkel und keine ebenen Ebenen. Ich hab versucht, es mit den Füßchen auszugleichen. Inzwischen weiß ich, dass dieses Waschmaschinenfabrikat das Problem öfter hat. Aber ich mag sie, weil sie ein Geschenk meines Sohnes ist. Wer hat schon einen Sohn, der der Mama Waschmaschinen schenkt ? ❤
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Nur du! Ganz bestimmt. Ich habe ja nicht mal einen Sohn. Demzufolge musste ich mir meine Waschmaschine selbst kaufen. Dafür wandert sie aber auch nicht. 😉
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Ah! Sie will zum Schenker wandern, den sie als rechtmäßigen Besitzer anerkennt, da er bezahlt hat, du aber nicht. So ist das mit käuflichen Gütern, das solltest du eigentlich wissen. Liebe ist ihnen nichts, Check alles.
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Der wohnt fast 500 km weit weg. Wo bekomme ich denn so ein langes Verlängerungskabel her?
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Wie wäre es denn mit dem Ebenen der unebenen Ebenen? 😂
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Wie ich mich kenne, ebne ich neben der Ebene. Eben!
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So eine hatten wir auch mal, in der ersten Kölner WG, in der ich wohnte. Mein Tipp: Draufsetzen, wenn sie anfängt zu schleudern, manchmal auch zu zweit, dann wandert sie nicht ganz so weit, und es lockert Verspannungen. Also, Deine, nicht die der Waschmaschine. Unsere hatte noch eine weitaus unangenehmere Eigenschaft: Sie leckte, wenn man vergaß, nach dem Waschgang den Hahn zuzudrehen, und als der Nachbar unter uns das zweite Mal nacht wutschnaubend an unserer Tür stand und uns drohte, wir müßten seine gesamte Deckensanierung gegen Schimmel bezahlen, bin ich ausgezogen. Nicht deswegen, aber ich war froh, damit nichts mehr zu tun zu haben. Schade andererseits, ich mochte das Durchgerütteltwerden, und wenn man da zu zweit auf der Maschine saß, kam es manchmal zu unerwartet tiefschürfenden Gesprächen.
Hast Du nicht Sorge, Deine Hunde werden eifersüchtig, wenn Deine Waschmaschine mit Gassi geht? Gut, solange sie nicht ein Beinchen hebt zum Wasserlassen …
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Ich wette, mein Hund freut sich, wenn er mit einer Waschmaschine um die Wette laufen kann 🙂
Mir wird auf Waschmaschinen garantiert schlecht …
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