Normalerweise läuft das mit dem Einkaufen ja so: Man sitzt gemütlich in einem Sessel und blättert in einer Zeitschrift und plötzlich stößt man auf ein Bild von einem Menschen, der Schafskäse isst. „Boaaah“, denkt man, „also auf Schafskäse hätte ich jetzt auch mal wieder Appetit“. Man schnappt sich sodann den Einkaufszettel und schreibt ‚Schafskäse‘ drauf. Also, wenn man in meinem Alter ist, macht man das so. Als ich noch jünger war, hätte ich nicht so schnell vergessen, dass Schafskäse plötzlich lebensnotwendig gewesen wäre… jedenfalls, man geht sodann mit seinem Einkaufszettel zum Supermarkt und kauft Schafskäse.
Das war’s.
Also, das war’s bis vor Kurzem. Seit Corona ist mir zum ersten Mal klargeworden, dass Schafskäse etwas ist, das nicht selbstverständlich ist. Wobei mir das gar nicht bei Schafskäse klargeworden ist, sondern bei Gemüse. Ich kam damals nach einem echt üblen Tag an der Kasse, mit lauter nörgelnden („Wieso müssen wir eine Maske tragen?“ „Wieso müssen wir so lange warten?“ „Doch, auch wenn ich den Vordermann mit der Schulter berühren kann, habe ich anderthalb Meter Abstand gehalten. Ich habe sehr LANGE Schultern!“) und Viren sprühenden („Ich niese dahin, wo ICH will“) Kunden in ein Zuhause, das nicht mein Zuhause war, sprang noch kurz vor Ladenschluss in den Supermarkt, um wenigstens etwas Vernünftiges zu Essen zu haben – und fand bis auf zwei Knollen Fenchel (den ich hasse) und ein paar aus einem Netz entflohenen Zwiebeln exakt NULL Gemüse mehr vor. Nichts. Gar nichts.
In dem Moment habe ich angefangen zu heulen. Mitten im Supermarkt.
Über das Heulen bin ich inzwischen hinaus. Was auch daran liegt, dass mich nörgelnden Kunden nicht mehr stören; sie nörgeln jetzt andere Leute an und nicht mehr mich. Aber Schafskäse hatten sie trotzdem gestern nicht im Supermarkt. Überall Schilder „Lieferengpässe“. Ich versuche, nicht so verwöhnt zu sein und mir klarzumachen, dass das Leben auch ohne Schafskäse weiter geht, aber vor lauter Schreck habe ich vergessen, Kekse zu kaufen. Und ob das Leben ohne Kekse weiter geht, das weiß ich nicht so genau. Also backe ich gerade welche. Aber komisch, wie man daran gewöhnt ist, einfach alles zu haben, oder? Sogar wenn man sich gerade mal nicht alles leisten kann, der Gedanke, dass es DA ist, war irgendwie beruhigend.
Ich weiß natürlich, dass diese Gedanken für einen Veganer absolut nicht nachvollziehbar sind. Also, ich versuche das mal anders zu erklären. Man blättert also in einer Zeitschrift, und stößt da auf ein Bild von… nunja, sagen wir, veganen Kuhbonbons. Kennt ihr die? Ich kannte sie auch nicht. Aber mein Sohn, der kennt die. Der ist Veganer, und der war absolut begeistert und schrieb mir: „boaaah“ (muss mein Sohn sein. Wer schreibt sonst dauernd „boaaah“?) – „Die sind genau wie die echten“ – „Nur weniger klebrig“ – die haben einen sehr abgerundet veganen Geschmack“ – „Die zerlaufen richtig“ – „himmlisch“.
Das war’s, was mein Sohn schrieb. Und jetzt denke ich, ich muss un-be-dingt vegane Kuhbonbons kaufen. Wie kann man auch anders, wenn der eigene Sohn davon so überzeugt ist? Und ich glaube, die hat der Supermarkt auch noch vorrätig.
Pfeif auf den Schafskäse…
Schafskäse hatte es hier ohne ende! Aber der PARMESAN war aus und das über wochen….
Gruss vom kalten und windigen meer
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Ach IHR habt den Schafskäse. Wir haben jede Menge Parmesan. Das sind also keine Lieferengpässe, sondern Lieferverwirrungen, so sieht das aus…
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Wir haben Schafskäse UND Parmesan in ausreichenden Mengen. Es sind DEUTSCHE Engpässe. Ätsche Bätsche! (Wegen der veganen Kuhbonbons möchte ich lieber nicht wetten).
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Der Parmesanengpass ist allerdings französisch…
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Kommt darauf an, ob es produktionsengpass 🇮🇪 oder lieferengpass 🇫🇷 war! 😄😄😄
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Das sind internationale engpässe 🤔 denn der parmesan fehlte in frankreich 🇫🇷 besser gesagt in der Bretagne, denn in Paris gab es welchen 🧀 Verstehe das einer…
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Also bei UNS waren die gemahlenen Haselnüsse aus. Was das für meine Plätzchenbäckerei bedeutet, muss ich wohl nicht erklären.
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Letztes Jahr brauchte ich keine. Hier gibts unzählige Büsche. Aber dieses Jahr haben die Eichhörnchen ganze Arbeit geleistet. Alles aufgefressen und versteckt…
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Hier in Hamburg gibt es bisher auch null Lieferengpässe. Schafskäse war en masse vorrätig, Klopapier übrigens auch,. Aber die veganen Kuhbonbons, die habe ich nicht gefunden. Die hat bestimmt dein Sohn alle weggekauft. *Tststststs.*
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Ne, die kann er nicht gekauft haben. Weil ich sie für ihn bestellt habe und zu ihm nach Berlin geschickt. Die Hamburger Bonbons müssten noch da sein. Wenn es keinen Lieferengpass gab…
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Und keiner spricht mehr über die große Hefekrise im Jahr 2020….
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Für das „Brot ohne kneten“ braucht man fast keine Hefe. Irgendwie bin ich doch immer damit ausgekommen. Aber stimmt, es war schon merkwürdig. Plötzlich haben ALLE Brot gebacken…
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Ich selbst hatte auch keine Hefekrise – wir hatten seinerzeit „Deppenglück“ – und festgestellt – es war eigentlich keine Hefekrise, sondern eine Verpackungskrise. Dem kleinen Laden, in dem meine Mutter einkauft, wurde die Hefe in 500 gr Blöcken geliefert. Der Händler meinte, das will sie bestimmt nicht – meine Mutter – doch, klar, nimmt sie. Wir haben das dann schön in 42 gr Würfel geteilt, in Pergament verpackt und jeder von uns hatte reichlich für Osterbäckerei. Und unsere Freunde in den USA haben von der „deutschen Hefekrise“ gehört und mir einen Umschlag mit 10 Paketen Trockenhefe geschickt – die hab ich immer noch 😉
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(Noch) Keine Engpässe meldet der hohe Norden. Alles da.
Wahrscheinlich das Eine oder Andere versehentlich zu uns hier hoch gekarrt… 😁
Aber eine wichtige Frage habe ich: Was bitte sind VEGANE KUH-Bonbons?
Ist das nicht ein Widerspruch in sich selbst? Oder bedeutet das, dass die aus von Kühen vorgekautem Grünzeug hergestellt sind? Oder gar nicht nur vorgekaut… ? 😱🤣
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Vegane Kuhbonbons sind aus denselben veganen Kühen, aus denen vegane Würstchen gemacht werden. Ist doch logisch.
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