Nostalgisch

Eigentlich wollte ich aufräumen.
Das klingt wie der Anfang eines Selbsthilfebuches, fällt mir gerade auf. Sollte ich irgendwann mal eins schreiben, werde ich es genau so nennen. Wenn es ein gutes Selbsthilfebuch ist, wird auf den letzten Seiten dann auch verraten, wie man es schafft, sich nicht ablenken zu lassen, aber das habe ich noch nicht herausgefunden. Ich sollte zumindest wissen, worüber ich schreibe, wenn ich schon Selbsthilfebücher schreibe.
Jedenfalls, man kann es sich denken, räume ich jetzt NICHT auf. Ich habe nämlich das Freundebuch meines jüngsten Sohnes gefunden. Und begonnen, darin rumzublättern. Soooo niedlich! Mit Begeisterung nehme ich zur Kenntnis, dass mein Kleiner sich dereinst „Gans viel Playmobiel“ wünschte. Woraufhin sein großer Bruder bei „Das wünsche ich Dir“ eintrug: „Gaaaaaaaaaaaaaaanz viel Playmobil“. Einer seiner Klassenkameraden hat das schöne Sternzeichen „Skobion“ und möchte gerne „Torwatt“ werden. Ein anderer schreibt, sein Lieblingsspiel sei „Call of Duty 4“ (sie müssen damals in der zweiten Klasse gewesen sein) und wünscht ihm im Leben „Glüg“. Interessant ist auch das Lieblingsessen der Freunde. Einer liebt „Tomattensose“. Das ist ein schweres Wort, während lustigerweise ALLE das Wort „Pizza“ richtig schreiben. Mein Highlight ist allerdings „Katofelbrei mit Fischschtäbchen“. Das esse ich auch sehr gerne.
Ich habe keine Ahnung, wieso das Freundebuch bei mir liegt. Ich sollte es dem Besitzer mal schicken. Und dann könnte ich weiter aufräumen. Eigentlich. Wenn ich das richtig sehe, liegt da nämlich, mitten zwischen den ganzen Taschenbüchern, ein Stapel alter Fotos…

4 Gedanken zu “Nostalgisch

  1. Wer kennt das phänomen nicht! 😊
    Aber ich muss zugeben, dass ich das eintauchen in diese kleinen und grossen geschichten geniesse. Aufräumen kann ich auch später, falls ich dann nicht wieder auf etwas hochinteressantes stosse 😇🤣😇
    Bisous 💋 vom meer

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